Wärmezukunft und Stilllegung der Gasversorgung
Rheinfelden ist bei der Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien sehr gut unterwegs, bereits die Hälfte der Wärme stammt aus erneuerbaren Ressourcen. Diesen Pfad geht die Stadt im Rahmen des Projektes "Wärmezukunft" zusammen mit ihren Partnern AEW Energie AG und IWB weiter. Gemäss dem nationalen, kantonalen und kommunalen Ziel will die Stadt bis im Jahr 2050 unabhängig sein von fossilen Energieressourcen wie Erdöl und Erdgas. Dafür baut sie die nachhaltige, regionale Wärmeversorgung weiter aus. Als Folge davon wird das Gasnetz in der Stadt Rheinfelden zunehmend unwirtschaftlich und auch deshalb bis 2050 schrittweise stillgelegt.
Die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien ist in Rheinfelden weit fortgeschritten. Bereits heute stammt etwa die Hälfte der in Rheinfelden genutzten Wärme aus erneuerbaren Energiequellen. Mit der schrittweisen Stilllegung des Gasnetzes setzt die Stadt ihren eingeschlagenen Kurs konsequent fort und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig macht sich Rheinfelden unabhängig von fossilen Energieträgern wie Erdgas und Heizöl sowie den damit verbundenen Preisschwankungen.
Nachhaltige Alternativen im Fokus
In den kommenden Jahren wird Rheinfelden zusammen mit der AEW und IWB und unterstützt von der Energieberatung des Kantons Aargau erneuerbare Heizsysteme fördern sowie den Ausbau von Fernwärme und Nahwärmeverbünden vorantreiben. Grundsätzlich sind auf dem Rheinfelder Gemeindegebiet Fernwärme, Holzheizungen, Luft-/ Wasserwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen möglich. Die Liegenschaftseigentümerschaften werden bei der Wahl einer für ihre Liegenschaft passenden Wärmeversorgung beraten und dabei unterstützt, den Wechsel zur klimafreundlichen Wärmeversorgung energieplanerisch und wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten.
Wärmeplattform – Informationen für jeden Standort online verfügbar
Der Gasausstieg erfolgt gut geplant und in Abstimmung mit allen Partnern und Betroffenen, sodass alle ausreichend Zeit für den Umstieg haben. Die Online-Plattform (unten) zeigt für jeden Standort, welche Wärmeversorgungslösungen möglich sind. Für mit Gas versorgte Standorte ist ersichtlich, in welchem Zeitraum diese Versorgung stillgelegt werden wird. Die IWB wird die Eigentümerschaften mindestens fünf Jahre vor der Abschaltung des Gasnetzes persönlich über den genauen Zeitpunkt der Abschaltung und das weitere Vorgehen informieren.
Klicken Sie hier, um die Plattform in einem eigenen Fenster zu öffnen.
Fragen und Antworten (FAQs)
Wärmezukunft ist ein grosses Projekt, das viele Fragen aufwerfen kann. Hier finden Sie einige Antworten darauf. Falls Sie Ihre Antwort hier nicht finden sollten, dürfen Sie uns Ihre Fragen gerne persönlich stellen (Kontaktangaben unten).
Wieso setzt Rheinfelden das Projekt "Wärmezukunft" um? Was bedeutet das für die Stadt?
Die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien ist in Rheinfelden weit fortgeschritten – rund die Hälfte der Rheinfelder Wärme stammt aus erneuerbaren Quellen. Diesen Pfad will die Stadt weitergehen und gemäss den nationalen, kantonalen und kommunalen Zielen bis 2050 unabhängig sein von fossilen Energieressourcen wie Erdgas oder Erdöl. In der Folge werden Ersatzinvestitionen in das Gasnetz zunehmend unwirtschaftlich. Aus diesen Gründen werden ab 2030 Gasleitungen stillgelegt, für die Erneuerungsbedarf besteht.
Mit einem Heizsystem, das erneuerbare Energien nutzt, werden Sie unabhängig von fossilen Rohstoffen aus dem Ausland und leisten einen Beitrag zum Schutz des Klimas. So, wie sich die Energiepreise aktuell entwickeln, sind erneuerbare Energien zudem langfristig wohl auch für die Kunden günstiger. Gleichzeitig lohnt es sich nicht, die Gasversorgung aufrecht zu erhalten – das würde hohe Investitionen verursachen, welche die Kundinnen und Kunden bezahlten müssten.
Der rechtliche Rahmen für eine Stilllegung wird aktuell mit der Anpassung des Konzessionsvertrages geschaffen. Bei der damaligen Formulierung des geltenden Konzessionsvertrages wurde eine allfällige spätere Stilllegung nicht berücksichtigt.
Erdgas wurde lange als klimaschonender Energieträger propagiert, weil die Verbrennung von Erdgas weniger Treibhausgase freisetzt als wenn Heizöl verbrennt. Dennoch ist Erdgas fossilen Ursprungs und bei seiner Verbrennung wird das Treibhausgas CO₂ ausgestossen. Bis 2050 müssen diese Emissionen auf null reduziert werden. Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist ein zentraler Schritt der Stadt Rheinfelden auf dem Weg zu diesem Ziel.
Der Kanton Basel-Stadt hat ein basisdemokratisch beschlossenes und gesetzlich verankertes Ziel, bis 2037 klimaneutral zu sein. Für die mit Gas versorgten Gemeinden ausserhalb des Kantons gilt diese Vorgabe zur Beendigung der Gasversorgung zur Wärmeerzeugung bis 2037 nicht. Rheinfelden hat sich selbst zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Sowohl für die Stadt Rheinfelden und die Partner IWB und AEW wie auch für die heutigen Gasbeziehenden ist ein geordneter Ausstieg aus der Gasversorgung ökonomisch und energieplanerisch von Vorteil – dies will man mit dem Projekt Wärmezukunft"erreichen.
Was bedeutet die Gasstilllegung für Kundinnen und Kunden?
Falls Sie Ihre Liegenschaft mit Gas heizen, bedeutet der Gasausstieg, dass Sie mittelfristig das Heizsystem Ihres Gebäudes wechseln müssen. Informationen darüber, in welchem Zeitraum Ihnen kein Gas mehr zur Verfügung steht, finden Sie auf der Plattform "Wärmezukunft Rheinfelden" oben . IWB wird Sie spätestens fünf Jahre vor der Gasabschaltung über den genauen Zeitpunkt informieren. Für eine Beratung zu möglichen alternativen Heizlösungen wenden Sie sich an Ihren Energieberater oder an die energieberatungAARGAU.
Mittelfristig, ja. Auch Kochgas wird künftig nicht mehr verfügbar sein. Wann das Gas an Ihrem Standort abgeschaltet wird, können Sie ebenfalls auf der Plattform "Wärmezukunft" abrufen. IWB informiert Sie mindestens fünf Jahre im Voraus über den genauen Stilllegungszeitraum.
Ja, von der Stilllegung des Gasnetzes zur Wärmeversorgung sind auch Unternehmen betroffen, die am Niederdrucknetz angeschlossen sind. Gewisse Prozesse können allerdings nicht mit fossilfreien Wärmequellen betrieben werden. In solchen Fällen suchen IWB, Stadt und betroffene Unternehmen gemeinsam nach Lösungen. Sollte Ihr Unternehmen davon betroffen sein, melden Sie sich bei Ihrem Energieberater oder der energieberatungAARGAU.
Vermutlich ändert sich für Sie nur wenig. Falls Ihre Wohnung aktuell mit Gas geheizt wird, muss in der Liegenschaft mittel- bis langfristig das Heizsystem gewechselt werden. Dies kann bauliche Massnahmen nach sich ziehen, und die Nebenkosten können sich für Sie ändern. Gleichzeitig können Sie sich freuen, in einer Liegenschaft mit zukunftsfähigem Heizsystem zu wohnen.
Langfristig ist der Umbau der Wärmeversorgung für alle eine Chance. Kurz- und Mittelfristig wird es für einzelne eine Herausforderung – zum Beispiel bei schwierigen technischen Rahmenbedingungen. Alle Projektbeteiligten – also Stadt, IWB und AEW und auch die Energieberatung Aargau arbeiten aber gemeinsam mit Ihnen daran, dass wir für alle eine gute, zukunftsfähige und fossilfreie Lösung finden.
Welche Alternativen zum Gas stehen in Rheinfelden zur Verfügung? Wie gut sind diese?
Grundsätzlich sind auf dem Rheinfelder Gemeindegebiet Fernwärme, Holzheizungen, Luft/Wasserwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen möglich. Prüfen Sie auf der Plattform "Wärmezukunft", welche Optionen an Ihrem Standort möglich sind. Theoretisch ist auch Heizöl als Energieträger denkbar. Mit dem neuen Energiegesetz des Kantons, das 2025 in Kraft tritt, werden die Hürden dafür allerdings höher. Auch vor dem Hintergrund des Klimaschutzes wird von dieser Option abgeraten.
Ein Fernwärmnetz ist dort, wo es in Rheinfelden Sinn macht, zu einem grossen Teil bereits vorhanden. Aktuell sind keine grossflächigen Erweiterungen des Versorgungsgebietes mehr geplant. Verdichtungen, einzelne Erschliessungen und Anschlüsse sind im Detail zu prüfen.
Nein. Fernwärme macht aufgrund der relativ teuren Leitungen vor allem in dicht bebauten Gebieten Sinn. Dies ist nicht auf dem ganzen Gemeindegebiet gegeben. In weniger dicht bebauten Gebieten (zum Beispiel in Einfamilienhaus-Quartieren) sind individuelle Heizungsanlagen nach wie vor wesentlich kostengünstiger.
Biogas ist nur in begrenzten Mengen verfügbar. Momentan beträgt der Anteil an inländischem Biogas in der Schweiz knapp zwei Prozent. Die Produktion von synthetischem erneuerbarem Gas ist energieintensiv und teuer. Da man mit Gas – sei es erneuerbar oder fossil– viel höhere Temperaturen erreichen kann als mit einer Wärmepumpe, macht es energieplanerisch und wirtschaftlich Sinn, verfügbares Biogas für industrielle Prozesse zu nutzen, für die mit anderen Energiequellen nicht die nötigen Temperaturen erreicht werden können.
Holz ist nicht kohlenstofffrei, aber erneuerbar und unter der Voraussetzung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung (es wird nur so viel genutzt wie zuwächst) klimaneutral: Das bei der Verbrennung von Energieholz freigesetzte CO₂ wird durch die Photosynthese im Wald im gleichen Umfang wieder gebunden. Weitere Voraussetzung ist eine lokale Verwendung des Energieholzes, da sonst der Transport CO₂ freisetzt. Die Verwertung des Holzes als Möbel- oder Bauholz ist nicht CO₂-neutral, sondern eine Kohlenstoffsenke (das im Holz gebundene CO₂ ist für viele Jahre dem Kohlenstoffkreislauf entzogen, während im Wald weiteres CO₂ gebunden wird). Dies ist hinsichtlich Klimaschutz vorteilhafter, sofern das wegfallende Energieholz durch kohlenstofffreie Wasser-, Wind- oder Sonnenenergie und nicht durch fossile Brennstoffe ersetzt wird. Die vielpropagierte Kaskadennutzung des Holzes (zuerst Verwendung als Möbel- und Bauholz und spätere energetische Nutzung im Rahmen der Altholzentsorgung) ist grundsätzlich eine sinnvolle Strategie, wenn dazu die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.
Ja. Sowohl Wärmepumpe als auch Fernwärme haben ihre Vor- und Nachteile. Es ist aber keine Lösung besser oder schlechter. Haushaltsstrom in Rheinfelden stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen und ist damit nachhaltig. Ökologisch noch besser ist, wenn der Strom von einer PV-Anlage stammt, die idealerweise auf dem eigenen Dach installiert ist.
Es ist richtig, dass wir mehr Elektrizität produzieren müssen, um den steigenden Bedarf durch Wärmepumpen und Elektromobilität decken zu können. Zusätzlich ist der Wegfall der Atomkraftwerke zu kompensieren. Der Bund spricht in seiner Energiestrategie von 34 Terrawattstunden (TWh) Strom aus PV-Anlagen, der bis 2050 produziert werden müssen. Aktuell werden knapp 7 Terrawattstunden mit PV produziert. Aktuell seht die Stromversorgerin allerdings kein Problem beim Stromangebot – punktuell muss beim Umstieg ganzer Quartiere oder Strassenzüge auf Wärmepumpen das Versorgungsnetz und die Verteiler überprüft werden.
Diese wird IWB weiterhin beliefern. Langfristig wird IWB ein strategisches Gasnetz aufrechterhalten, das Prozessgas für industrielle Hochtemperaturprozesse liefert. Für die Dekarbonisierung dieses verbleibenden Netzes sind fossilfreie Alternativen wie Biogas oder andere erneuerbare Gase (zum Beispiel Wasserstoff) denkbar.
Wann wird das Gas bei mir stillgelegt? Welche Alternativen stehen für meine Liegenschaft zur Verfügung? Welches ist die beste?
Auf der Plattform "Wärmezukunft" können Sie via Suchfeld oder direkt auf der Karte Ihr Gebäude anwählen. Auf der linken Seite erscheint eine Liste möglicher Heizsysteme. Wenn Sie "Gas" aufklappen, sehen Sie im Text den Zeitraum, in dem an Ihrem Standort das Gas ausgeschaltet wird. Über den genauen Stilllegungszeitpunkt informiert IWB die Liegenschaftseigentümerschaften mindestens fünf Jahre im Voraus. Dazu ist IWB verpflichtet. Bei Bedarf werden die Stadt, IWB und AEW die betroffenen Eigentümerschaften zu Informationsveranstaltungen einladen.
Der Anschluss ans Fernwärmenetz ist eine Art "Rundum-sorglos-Paket". Der Fernwärmenetzbetreiber baut die Leitungen ins Gebäude und installiert die Wärmeübergabestation – im Wesentlichen ein Wärmetauscher, der die Wärme vom Fernwärmenetz an das Heizungssystem des Gebäudes überträgt. Die Liegenschaftseigentümerschaft lässt die bestehende Heizung ausbauen. Der Fernwärmenetzbetreiber liefert die Wärme und stellt diese gemäss Verbrauch in Rechnung.
Dies kann technische oder wirtschaftliche Gründe haben, wobei meist eine Wechselwirkung besteht. Fernwärme ist grundsätzlich nur in Gebieten mit hoher Wärmedichte wirtschaftlich. Die hohen Investitionskosten sind nur bei hohem Wärmeabsatz gerechtfertigt. Zusätzlich bedarf es einer geeigneten Wärmequelle, um das Gebiet mit genügend Wärme versorgen zu können.
Die Informationen dazu, welches Heizsystem an Ihrem Standort voraussichtlich möglich ist, finden Sie auf der Plattform Wärmezukunft. Für eine detaillierte Abklärung der Möglichkeiten wenden Sie sich an Ihren Energieberater oder an die energieberatungAARGAU.
Nein. Es stimmt, dass mit Wärmepumpen und Elektromobilität der Stromverbrauch der Schweiz steigt. Mit einer PV-Anlage leisten Sie einen Beitrag dazu, dass dieser Strombedarf sinnvoll gedeckt werden kann – mit einer sogenannten "neuen erneuerbaren Energiequelle". Der Standart-Haushaltstrom der AEW ist 100 Prozent erneuerbarer Wasserstrom.
Auf dieser Homepage sind viele Fragen beantwortet. Konkrete Anliegen zum Umstieg, zu Ihren Möglichkeiten oder zur finanziellen Unterstützung beantworten auch die energieberatungAARGAU, IWB, AEW oder die Stadt Rheinfelden (Kontakte unten auf dieser Seite).
Ist überall eine alternative Wärmeversorgung möglich?
An Standorten, an denen die Gasleitung abgeschaltet wird, bevor alternative Möglichkeiten umgesetzt werden können werden Übergangslösungen zur Verfügung stehen. Beispiele sind, wenn der Anschluss ans Fernwärmenetz noch nicht möglich und aus Gründen des Denkmal- oder Lärmschutzes auch keine Wärmepumpe umsetzbar ist. Diese Lösungen werden zurzeit erarbeitet und zu gegebenem Zeitpunkt kommuniziert.
Aktuell können Sie Ihre Liegenschaft in grossen Teilen der Altstadt nicht an ein Fernwärmenetz anschliessen. Andere Heizsysteme sind aufgrund der Voraussetzungen (Lärm- und Denkmalschutz) ebenfalls nicht möglich. Ende 2024 kam eine Studie zum Schluss, dass eine Erschliessung der ganzen Altstadt mit Fernwärme technisch machbar ist. Die Kosten dafür sind allerdings vergleichsweise hoch. Momentan laufen Abklärungen zu möglichen Synergien mit anderen Bauvorhaben, zur Finanzierung und zur Bereitstellung zusätzlicher Wärme für die Altstadt. Parallel schafft die Stadt Übergangslösungen für den Fall, dass Ihre Gasheizung kaputt geht, bevor eine alternative Heizlösung möglich wird.
Solche herausfordernden Situationen gibt es immer wieder, auch hier in Rheinfelden. Viele Anbietende von Wärmelösungen arbeiten zurzeit an diesen Fragestellungen – denkbar sind z.B. oft sogenannte Nano-Verbünde, in denen mehrere Liegenschaften von wenigen Wärmepumpen geheizt werden. Bitte melden Sie sich frühzeitig, falls Ihre Situation eine spezielle Herausforderung darstellt – wir unterstützen Sie gerne bei der Lösungsfindung.
Nein. Es gilt der Grundsatz, dass die fossilfreie Heizung innerhalb der gesetzten Frist möglich sein muss. In der Planung der Stilllegungszeitpunkte wird die Kundensituation berücksichtigt, und zwar inklusive spezieller Herausforderungen am Standort (zum Beispiel Lärm- oder Denkmalschutz), betroffene Geräte (z. B. Etagenheizungen, Kochgas oder enge Platzverhältnisse) und Rahmenbedingungen (zum Beispiel Lieferzeiten, Sanierungsbedarf der Elektroinstallationen, etc.). Auch die Stromversorgung im Stilllegungsgebiet muss gesichert sein.
2024 hat die Stadt gemeinsam mit dem AEW eine Machbarkeitsstudie für ein Fernwärmenetz in der Altstadt in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Fernwärmenetz in der Altstadt technisch umsetzbar ist. Die Stadt und die AEW prüfen aktuell Konzepte zur Versorgung der Altstadt mit Fernwärme auch nebst der technischen Machbarkeit auch auf deren Wirtschaftlichkeit. Zudem muss für die Versorgung der Altstadt genügend zusätzliche Wärme bereitgestellt werden können.
Die Betreiberin des Wärmeverbundes Mitte ist die Wärmeverbund Rheinfelden AG. Die Stadt und die AEW halten je 50 Prozent der Aktien. Der Wärmeverbund Mitte nutzt Abwärme der Bierproduktion der Feldschlösschen Getränke AG und fossil erzeugtes Heisswasser zur Abdeckung von Spitzenlasten. Der Wärmeverbund ist praktisch ausgelastet und kann nur noch vereinzelt Kunden anschliessen. Die Wärmeverbund Rheinfelden AG, die Stadt und die AEW arbeiten daran, neue Wärmequellen zu erschliessen.
Wie teuer ist der Umstieg?
Für Gasheizungen, die zum Zeitpunkt der Abschaltung noch nicht amortisiert sind, entschädigt die Stadt den Restwert. Wie diese Restwertentschädigung berechnet werden, wird derzeit erarbeitet und hier publiziert, sobald das Reglement rechtskräftig ist. Folgende Rahmenbedingungen sind vorgesehen:
- Es werden Kosten von Heizungen (bis 20 Jahre alt) und Kochherden (bis 15 Jahre alt) entschädigt, dafür werden einheitliche Kosten und eine Abschreibung entlang einer linearen Kurve angenommen.
- Restwerte werden entschädigt für Anlagen, die vor dem Inkrafttreten des Reglements erstellt worden sind.
- Der Restwert von sehr leistungsstarken Geräten wird individuell berechnet.
Die Stadt übernimmt die Kosten für den GEAKPlus und entschädigt den Restwert bestehender Heizungen. Darüber hinaus können Förderbeiträge von Bund, Kanton und anderen beantragt werden. Eine Übersicht gibt die Seite www.energiefranken.ch.
Die Stadt übernimmt die Entschädigung der Restwerte bestehender Heizsysteme, die zum Zeitpunkt der Stilllegung noch nicht amortisiert sind. Darüber hinaus laufen Beratungsmandate, welche die Stadt bei der Projekterarbeitung unterstützen. Wir sind überzeugt, dass der koordinierte, gut geplante Gasausstieg auch für die öffentliche Hand wirtschaftlich sinnvoller ist als ein ungeordneter Umstieg.
Das hängt von der Situation der jeweiligen Liegenschaft ab. Was man sagen kann: Die künftige Preisentwicklung der fossilen Energieträger geht tendenziell nach oben.
Im Detail hängt das von den Voraussetzungen in Ihrer Liegenschaft und in Ihrem Quartier ab. Richtpreisofferten können Sie bei der AEW Energie AG bestellen.
Rückbau des Gasnetzes konkret
Entscheidend sind mehrere Faktoren, die gemeinsam betrachtet werden:
- Es muss am Standort möglich sein, eine fossilfreie Wärmeerzeugung zu installieren.
- Die Versorgungsleitungen haben ihr Lebensende erreicht und müssen ersetzt werden. Damit der Umbau der Wärmeversorgung so wirtschaftlich wie möglich ist achten IWB und die Stadt darauf, nur noch möglichst wenige alte Gasleitungen zu ersetzen.
- Wo Fernwärme ausgebaut wird sollen Gasleitungen erst stillgelegt werden, wenn Fernwärme als Alternative zur Verfügung steht.
- Sind Tiefbauprojekte (zum Beispiel Wasser, Abwasser) in unmittelbarer Nähe geplant, werden Gasleitungen stillgelegt, welche die Arbeiten nicht unbeschädigt überstehen würden.
Zuerst wird die Hausanschlussleitung im Haus verschlossen (verzapft). Dafür sind keine Grabarbeiten nötig. Normalerweise wird innerhalb eines Jahres nach der Verzapfung die Anschlussleitung an der Parzellengrenze stillgelegt. Dafür wird ein Kopfloch gegraben und die Hausanschlussleitung vom Versorgungsnetz getrennt. Ebenfalls mittels Kopflöcher – und zwar am Beginn und am Ende eines Abschnittes – wird die Versorgungsleitung stillgelegt. Die kleinen Kopfloch-Baustellen zu Trennung und Verschluss der Leitung dauern ein bis zwei Tage. Die Versorgungsleitung bleibt im Boden und wird beim nächsten Tiefbauprojekt entfernt.
In einem ersten Schritt werden die Gasleitungen verschlossen und entleert – also in einen sicheren Zustand überführt. Der Aufwand dafür ist sehr klein. Die Leitung wird dann aus dem Boden entfernt, wenn die Strasse das nächste Mal aus einem anderen Grund aufgegraben wird, zum Beispiel bei einer Strassensanierung. Es ist also für Abschaltung und Rückbau der Gasversorgung nur mit wenigen Baustellen zu rechnen.
Selbstverständlich. IWB investiert wo nötig in die verbleibende Infrastruktur und gewährleistet allen Kundinnen und Kunden eine zuverlässige und sichere Gasversorgung bis zur Stilllegung.
Der Umgang mit solchen Verträgen muss im Vorfeld der Gasabschaltung abgeklärt werden. Bitte melden Sie sich dafür bei IWB.
Weitere Informationen und individuelle Beratung
Um die Bevölkerung bei der Umstellung optimal zu unterstützen, bietet Rheinfelden in Zusammenarbeit mit der AEW, IWB und dem Kanton Aargau umfangreiche Informationsangebote. Dazu gehören neben der obigen Plattform auch regelmässige Informationsveranstaltungen und individuelle Beratungen. Hier finden Sie die wichtigsten Kontaktadressen, Ankündigungen kommender Anlässe und Unterlagen vergangener Veranstaltungen:
Informationsunterlagen
Gemeinsam mit AEW und IWB lud die Stadt Rheinfelden zum Informationsanlass am 13. Januar 2025 ein. Die Anwesenden konnten sich aus erster Hand über die Zukunft der Wärmeversorgung in Rheinfelden, den Zeitplan der Stilllegung der Gasversorgung und erneuerbare Heizlösungen informieren, anwesende Expertinnen und Experten standen vor Ort für Fragen zur Verfügung.
Die Präsentationen des Anlasses können Sie hier herunterladen:
Kontakte
Für Fragen zum Projekt oder zur Wärmeplattform
Christine Arnold
Leitung Stabstelle Umwelt Energie Mobilität, Stadt Rheinfelden
+41 61 835 52 99
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Für Energieberatungen
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AEW Energie AG
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Für Fragen zur Stilllegung des Gasnetzes
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