Diese höchste Auszeichnung für Energiestädte freut uns sehr. Sie ist ein Zeichen dafür, dass Rheinfelden erneuerbare Energien fördert, auf eine umweltverträgliche Mobilität setzt und Ressourcen effizient nutzen will. Das Thema Energie hat in Rheinfelden schon seit Langem eine besondere Bedeutung: 1898 nahm das erste lokale Wasserkraftwerk seinen Betrieb auf. In den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts schlug das im benachbarten Kaiseraugst geplante Kernkraftwerk auch in Rheinfelden äusserst hohe Wellen. Schliesslich scheiterte es am erbitterten Widerstand der regionalen Bevölkerung und von Umweltschutzkreisen. Das Thema Energie hielt anschliessend früh Einzug in der Verwaltung, viele engagierten sich für eine nachhaltige Energieversorgung in Rheinfelden. Mit Erfolg: Seit 2009 ist Rheinfelden Energiestadt, seit 2022 ist die Stadt mit dem Energiestadt Gold-Label ausgezeichnet.
Rheinfelden ist ehrgeizig, wenn es um die Förderung einer hohen Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien geht: 2009 legte der Stadtrat fest, dass der Wärmebedarf auf dem Stadtgebiet bis 2020 mit 40 Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll. Mit einem Anteil von 40,1 Prozent Ende 2019 erreichte Rheinfelden dieses Ziel. Zum Vergleich: Schweizweit liegt dieser Wert bei knapp 30 Prozent.
Anfang 2021 unterzeichnete der Stadtrat die Klima- und Energiecharta für Städte und Gemeinden und bekennt sich damit zum Ziel des Bundesrates, bis 2050 eine klimaneutrale Energieversorgung zu erreichen – auch bekannt unter "Netto Null bis 2050".
Die Energieziele 2035, die der Gemeinderat 2021 verabschiedet hat, sind wichtige Zwischenziele hin zu diesem Weg.
Einen anderen Meilenstein hat Rheinfelden 2022 erreicht: Die Stadt wurde vom Trägerverein Energiestadt als Energiestadt Gold ausgezeichnet. Die Broschüre, welche Rheinfelden zur Feier dieses Labels produziert hat, zeigt einige Beispiele von Projekten im Sinne der Energiestadt: von Privaten, von der Stadt und vom Gewerbe. Lassen Sie sich überraschen und inspirieren – und helfen Sie mit, dass Rheinfelden bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral wird.
Ohne geltende sinnvolle, ambitionierte und doch erreichbare Energieziele ist der Einsatz der Stadt für eine klimaverträgliche Zukunft wenig glaubwürdig. Die ersten Energieziele hatte die Stadt 2009 formuliert – und 2020 Bilanz gezogen. Bemerkenswert dabei war vor allem der Wert von über 40 Prozent erneuerbarer Wärme auf dem ganzen Stadtgebiet. Schweizweit stammen 27 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Quellen. 2021 hat der Stadtrat neue Ziele verabschiedet: die Energieziele 2035. Diese decken alle relevanten Bereiche ab und sind sowohl für die Verwaltung als auch für das ganze Stadtgebiet formuliert.
Das Label Energiestadt ist ein Leistungsausweis für Gemeinden und Städte, die Energie effizient nutzen und einen immer grösseren Teil ihres Bedarfes mit Energie aus erneuerbaren Quellen decken. Die Kriterien sind anspruchsvoll: Energiestädte müssen nachweisen, dass sie ihren Handlungsspielraum in sechs energierelevanten Bereichen je zu mindestens 50 Prozent nutzen. Der Trägerverein Energiestadt prüft die Umsetzung des Anforderungskatalogs alle vier Jahre – so erneuert sich das Label. Damit ist das Label für die Stadt nicht nur Auszeichnung, sondern auch ein wertvolles Planungs-, Umsetzungs- und Kontrollinstrument. Als Energiestadt ist Rheinfelden Teil eines Netzwerks von knapp 500 Energiestädten in der Schweiz. Unter dem Namen European Energy Award ist das Label europaweit in siebzehn Ländern und 1500 Städten präsent. Weitere Informationen finden Sie unter www.energiestadt.ch.
Bei der ersten Zertifizierung 2009 erreichte Rheinfelden ein Gesamtresultat von 57 Prozent. Beim ersten Re-Audit 2013 waren es 64 Prozent, beim zweiten 2017 74 Prozent. 2022 bewarb sich die Stadt für die goldene Energiestadt-Auszeichnung. Dies erreichte Rheinfelden im Herbst 2022 und darf sich mit einem Resultat von 78,9 Prozent nun Energiestadt Gold nennen. International heisst diese Auszeichnung "European Energy Award Gold" – dies ist die höchste europäische Auszeichnung für kommunale Energiepolitik. Die Entwicklung widerspiegelt eine konstante und zielgerichtete Energiepolitik mit sinnvollen Leistungen. Das Balkendiagramm rechts stellt diesen Prozess grafisch dar.
Im Rahmen der Energiestadt-Audits werden die Gemeinden in sechs Bereichen bewertet. Das Spinnendiagramm rechts zeigt, wie Rheinfelden den energiepolitischen Handlungsspielraum in den sechs bewerteten Bereichen beim Audit 2017 (violett) und beim Gold-Audit 2022 (orange) ausgeschöpft hat. Mehr Informationen zu den Massnahmen und Entwicklungen in den Bereichen Raumplanung und Stadtentwicklung, Gebäude und Anlagen der Stadt, Ver- und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kooperation und Kommunikation finden Sie in den entsprechenden Unterrubriken.
Die Energiekommission berät den Gemeinderat in energiepolitischen Fragestellungen. Sie unterstützt den Gemeinderat und die Verwaltung bei der Umsetzung des energiepolitischen Programmes im Rahmen des Energiestadt-Labels. Die Kommission tagt sechs bis sieben Mal im Jahr.
Die Kommission umfasst neun Mitglieder, ihr Präsident ist Reto Rigassi. Stimmberechtigt sind sieben Personen, die beiden Mitglieder aus der Verwaltung (Abteilungen Liegenschaften und Stadtbauamt) sind nicht stimmberechtigt.
Kontaktadresse für Energiefragen und für die ENK:
Christine Arnold
Stabsstellenleiterin Umwelt Energie Mobilität
Telefon: +41 61 835 52 99
E-Mail: chrstnrnldrhnfldnch